Kirche Lomnitz – Baugeschehen
Verstärkeranlage in der Lomnitzer Kirche 2019
Die Kirche zu Lomnitz hat im August 2019 eine Beschallungsanlage mit Induktionsschleife erhalten.
Aus Mitteln für das barrierefreie Bauen des Förderprogramms “Lieblingsplätze für alle” im Jahr 2019 wurde der Einbau der Verstärkeranlage mit 15.038,12 € gefördert.
Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 15.414,11 €. Die Kirchgemeinde brachte 375,00 € Eigenmittel auf. Vielen Dank für alle Unterstützung!
Die Sprachverständlichkeit hat sich v.a. für ältere und Menschen mit Hörschädigungen erhöht. Besonders profitiert, wer ein Hörgerät trägt, aufgrund der Möglichkeit des induktiven Hörens.
Wie funktioniert eigentlich eine Induktionsschleife?
Ein spezieller Induktions-Stromverstärker verstärkt das Ausgangssignal aus dem Mischpult und speist es in eine Ringschleife (dünner Draht, meist an den Außenwänden oder in bestimmten Bereichen des Kirchenschiffs verlegt) ein.
Das ist keine Funk-Technik, sondern die Ringschleife ist über das elektromagnetische Tonfrequenz-Wechsel-Feld direkt und drahtlos mit der T-Spule des Hörgerätes verbunden. Auf diese Weise wird das Signal mit dem auf den individuellen Hörverlust programmierten Hörgerät ohne weitere Zusatzgeräte empfangen. Das tolle ist: Jede Induktionsanlage, ob in Kirchen, Schauspielhäusern oder Kinosälen ist mit jeder aktivierten T-Spule im Hörgerät vom Hersteller und Modell unabhängig kompatibel.
Die Technik der Induktionsschleife ist einfach, stabil und relativ preiswert. Sie wird seit vielen Jahren genutzt und voraussichtlich auch in Zukunft durch keine andere Lösung wie Funk-Anlage (FM-Anlage), 2,4GHz-Technik, DECT-Technik, Streamen über WLAN, Infrarot-Anlage (IR), Bluetooth-Höranlage, Audio-Guide ersetzt werden.
Gibt es Ihrer Familie oder im Bekanntenkreis Personen, die ein Hörgerät tragen? Fragen Sie, ob die Funktion “induktives Hören” vom Akustik-Fachgeschäft freigeschaltet ist. Wer induktiv hört, versteht besser. Der Grund ist, dass alle Neben- und Störgeräusche wie Hall, Husten, Erzählen mit Kindern, Schlüsselklappern nicht übertragen werden, sondern ausschließlich die Stimme, die in das Mikrofon spricht. Auch hier gilt für alle Mitwirkenden: Artikulieren Sie bitte deutlich!
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Pfarrer Raik Fourestier. Er arbeitet ehrenamtlich in der Schwerhörigenseelsorge der Landeskirche mit, vgl. auch Induktionsschleifen sind in Kirchen besonders wichtig auf der Seite: schwerhoerigenseelsorge.de.
Stallgebäude Pfarrhof Lomnitz
Instandsetzung des Stallgebäudes des Pfarrhofes der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lomnitz, Kirchweg 8, 01454 Wachau
Bereits am 11. April 2017 kamen Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenvorstandes der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lomnitz und des Fördervereins Dorfkirche Lomnitz e.V. in einer gemeinsamen Beratung mit dem kirchlichen Baupfleger zu der Ansicht: Eine vollständige Sanierung des Stallgebäudes im Lomnitzer Pfarrhof, der unter Denkmalschutz steht, ist sinnvoll und erstrebenswert.
Einen Monat darauf, am 12. Mai 2017, wurde gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalschutz und dem Landratsamt Bautzen Details der Instandsetzung beraten.
Die Planung des Bauvorhabens wurde mit landeskirchlichen Mitteln gefördert und konnte bald beauftragt werden.
Die LEADER-Region Westlausitz – Regional.Wirtschaft.Leben e.V. kam in ihrem Auswahlverfahren in der Sitzung am 7. August 2018 zu dem positiven Ergebnis, die Sanierung des Stallgebäudes mit einem Fördersatz von 50 % zu unterstützen.
Das Landratsamt Bautzen erkannte die geplante Bausumme in Höhe von 98.520,74 als förderfähig an und bewilligte am 19. Februar 2019 einen maximalen Zuwendungsbetrag in Höhe von 49.260,37 €.
So konnte in den Jahren 2019 und 2020 das Vorhaben umgesetzt werden.
Abbildung 1 | Altbestand Hofseite
Abbildung 2 | Altbestand
Abbildung 3 | Die verschlissene Dacheindeckung wurde einschließlich Lattung komplett entfernt. Gedeckt wurden historische hartgebrannte Biberschwanzdachziegel. Sie stammen aus dem Kloster Marienstern in Panschwitz-Kuckau. Die Südseite erhielt drei Dachausstiegsfenster für Revisionsarbeiten sowie als Oberlicht.
Die Eindeckung erfolgte als Kronendeckung mit Vermörtelung durch Längs- und Querschlag. Die Grat des Walmdachs wie auch der First wurden mit neuen Firstziegeln, ebenfalls vermörtelt eingedeckt.
Abbildung 4 | Eine Fachwerkwand im Inneren des Stallgebäudes wurde samt Bruchsteingründung abgebrochen und durch eine Beton-Schalensteinwand ersetzt, um die traufseitigen Außenwände mit einem neu aufgesetztem Ringanker zusammenzuhalten. Diese waren durch den defekten Dachstuhl gefährlich nach außen gedrückt worden.
Abbildung 5 | Die aus Bruchsteinmauerwerk bestehenden Außenwände wurden wegen mangelnder Gründungstiefe lokal mit Beton unterfangen.
Abbildung 6 | Die umfangreichen Zimmererarbeiten umfassten den Austausch der verschlissenen Dielung auf der Decke über dem Erdgeschoss, dem Anblatten zahlreicher Sparrenfüße und Sparrenspitzen bis hin zum Austausch kompletter Sparren.
Auf der Nordostseite waren die Dachfußpunkte durch Ausbeulen der Außenwand derart geschädigt, dass alle Fußpunkte der Sparren und liegenden Stühle sowie alle Deckenbalkenköpfe durch Anblatten saniert werden mussten. Zum Teil wurden auch Deckenbalken komplett ausgetauscht.
Abbildung 7 | Geschädigte Holzbauteile an den Fachwerkgiebeln wurden ausgetauscht und Fensteröffnungen gemäß beantragten und genehmigten Unterlagen geringfügig verändert. Die Giebelschalung konnte größtenteils erhalten werden und wurde somit nur in geschädigten Bereichen teilerneuert.
Abbildung 8 | Im Inneren des Stallgebäudes wurde der verschlissene Innenputz durch neuen Kalkputz ersetzt und mit einem Anstrich versehen. Der Fußboden wurde in Eigenleistung durch die Kirchgemeinde komplett mit Unterbau und Gehwegplatten neu aufgebaut. Durch unseren Lomnitzer Tischler wurde eine neue Holztreppe vom EG in das DG eingebaut und mit einem Geländer versehen. Eine zeitgemäße Beleuchtung und erforderliche Steckdosen sind in Eigenleistung durch unseren Lomnitzer Elektriker installiert worden.
Abbildung 9 | Die östliche und die südliche Außenwand wurde im Sockelbereich durch die Kirchgemeinde abgegraben, ausgebessert, geputzt und mit einer schützenden Noppenbahn versehen. Fehlende Steine sowie Ziegelsteine wurden ersetzt. An der West- und der Hofseite erhielten die Außenwände wegen ihrer mangelhaften Gründung zudem eine Vorsatzschale aus Beton.
Abbildung 10 | Als direkter Zugang zum Dachgeschoss wurde durch unseren Lomnitzer Schmied am Ostgiebel eine mobile Aluminium-Treppenleiter angebracht.
Abbildung 11 | Alle vier Türen (eine am Ostgiebel) wurden von unserem Lomnitzer Tischler neu angefertigt. Die Wiederverwendung der alten Türen war wegen der starken Verwitterung und der neuen Größen nicht möglich.
Wir sind dankbar für die bewilligten Fördermittel in Höhe von 49.260,37 € nach der Richtlinie zur Umsetzung von LEADER-Entwicklungsstrategien (Förderrichtlinie LEADER – RL LEADER/2014) vom 15.12.2014 des